Chilliger Job oder schweißtreibende Arbeit?

Arbeiten in der Sauna muss super entspannt sein: ein bisschen Aufguss hier, ein bisschen quatschen da. So oder so ähnlich sieht der Arbeitstag eines Saunameisters oder einer Saunameisterin zumindest in der Vorstellung vieler Menschen aus. Aber ist das wirklich der Fall? Um diese Frage genauer unter die Lupe zu nehmen, haben wir unsere Saunameister*innen Flo und Veronika im Balneon bei der Arbeit besucht.

Laura Gähle | 22. Apr. 2024
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Saunameister Flo und Saunameisterin Veronika lächeln in die Kamera

Es ist 07:00 Uhr und wir treffen Flo und Veronika in der Sauna. Die beiden sind bereits eine halbe Stunde vor Ort und legen gerade die frisch gewaschene Wäsche vom Vortag zusammen. 

Arbeitsbeginn erst um 10 Uhr, wenn die Sauna aufmacht? Weit gefehlt! Bereits um 06:30 Uhr beginnt die Frühschicht mit der Arbeit. Ab dann wird der Saunabereich in den kommenden drei Stunden erstmal geschrubbt und wieder auf Vordermann gebracht, sodass pünktlich zur Öffnung der Saunapforten alles glänzt. Und das bringt die Saunameister*innen bereits vorm Aufheizen der Saunen schon gut ins Schwitzen: Der Boden wird gereinigt, die Fenster geputzt, das Obst geschnitten und die Saunen in ihren Ursprungszustand versetzt. Da sammelt sich während eines Saunatages nämlich so einiges an: Von Blättern des Banja-Aufgusses, die sich gern in jeder Ecke verstecken über Birkensud und Salzrückstände bis hin zu Peelings. Und obwohl die Saunameister*innen auch zwischendurch immer wieder für Ordnung und Sauberkeit sorgen, ist eine Grundreinigung am Morgen unerlässlich.

Damit später auch die Gäste ins Schwitzen kommen, müssen die Saunen noch auf Temperatur gebracht werden. Jede Sauna braucht unterschiedlich lang zum Aufheizen, daher haben sich unsere Saunaprofis einen Plan erstellt, wann sie welche Sauna starten – schließlich sollen die Saunen nicht zu früh gestartet werden und damit unnötig Energie verbrauchen.

Funfact:

Die größte Sauna braucht bei Weitem nicht die längste Zeit zum Aufheizen! Gerade mal 20 Minuten braucht sie, um einsatzbereit zu sein.

Apropos Energieverbrauch: Saunieren ist bekanntlich anstrengend für den Körper. Um zwischen den Saunagängen für ein bisschen Energie zu sorgen, darf das leibliche Wohl der Gäste nicht zu kurz kommen. Aus diesem Grund steht neben dem Schneiden von frischem Obst auch das Kochen von Tee für unsere Saunaprofis an der Tagesordnung. Und unsere Saunameister*innen selbst müssen natürlich ebenfalls ausreichend trinken. Stolze elf Liter hat Flo schon einmal bei einer Saunanacht getrunken!

Wer während der Schicht welche Aufgaben übernimmt, muss dabei gar nicht groß besprochen werden. „Jeder weiß, was zu tun ist, ohne dass wir uns viel sagen müssen. Wir sind echt ein eingespieltes Team“, erzählt Flo. Dass die Abläufe sich so gut eingespielt haben, wundert uns nicht: Pro Schicht arbeitet in der Regel immer das gleiche Duo zusammen.

Jeder weiß, was zu tun ist, ohne dass wir uns viel sagen müssen. Wir sind echt ein eingespieltes Team.

Sobald dann die ersten Gäste um 10 Uhr eintreffen, kommen unsere Saunameister*innen so richtig ins Schwitzen: Stündlich stehen Aufgüsse an – wenn die Sauna am Wochenende gut besucht ist sogar halbstündlich. Falls die Arbeit es erlaubt, gibt’s im Anschluss erstmal eine schnelle Dusche. Abkühlung ist aber nicht immer garantiert: Jeder Aufguss muss unterschiedlich lange vor- und nachbereitet werden. Zwischen den Aufgüssen müssen Öle und Salze sowie Tee und Obstplatten immer wieder nachgefüllt, Becher weggeräumt und gewaschen und Pfützen vom Duschen beseitigt werden. So kann ein Tag schonmal ganz schön stressig in der sonst so entspannten Umgebung werden. „Man macht schon seine 10.000 – 12.000 Schritte an einem Arbeitstag. An vollen Tagen sogar 17.000 – 18.000 Schritte pro Schicht“, erzählt Veronika und grinst: „Der nächste Aufguss kommt schneller als man gucken kann“.

Hier schreibt Laura

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Laura ist Projekt- und Social-Media-Managerin bei den Ideenstadtwerken und hat nicht nur den vollen Über- sondern auch Durchblick.

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